Da ich immer wieder gefragt werde, wie ich nach Laos gekommen bin, und wie ich dort meine zweite Heimat gefunden habe, möchte ich dies mal versuchen zu erklären!
Der Grundstein lag in einer länger geplanten Reise 2005 durch Vietnam, Kambodscha und den Norden Thailands. Ich startete meine Reise im Norden von Vietnam. Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln ging es Richtung Süden von Vietnam. Auf dieser Reise hatte ich viel Kontakt mit anderen jungen Reisenden. Alle versuchten mich zu überzeugen, zuerst nach Laos zu gehen, bevor ich nach Kambodscha gehen würde. So änderte ich meine Reispläne und buchte einen Flug in die Hauptstadt Vientiane von Laos. Die Stadt war ganz und gar nicht das, was ich mir vorgestellt hatte. So buchte ich in der gleichen Nacht eine Weiterfahrt nach Luangprabang. Auf einer abenteuerlichen Reise von 15 Stunden erreichten wir nachts um 23 Uhr Luangprabang. Um diese Zeit noch eine Unterkunft zu finden, war gar nicht so leicht, doch es klappte und der Hausherr sprach sogar Deutsch! Er war früher mal in der DDR bei einem Studentenaustausch. Von ihm erfuhr ich in den nächsten Tagen sehr viel über Land und Leute.
Meine ersten Erkundigungen galten der Stadt Luangprabang. Ich verliebte mich sofort in die Stadt und entschied gleich ein paar Tage zu bleiben. Die vielen Tempel, Gassen und alles andere waren einfach ein einzigartiges Erlebnis! Wenn man einen Tempel besuchte, wurde man gleich von den Mönchen empfangen, die wissen wollten, was in der weiten Welt so alles anders ist als bei ihnen. Zu diesem Zeitpunkt gab es noch keine Handys und nur ganz wenige Internetshops, wo sie sich Informationen holen konnten. Aber fürs Internet fehlte eh das Geld!
So traf ich im Tempel Wat Manor in Luangprabang den Novizen Pheng. Er erzählte mir in dem wenigen Englisch, das er konnte, dass er aus einem Bergdorf im Norden von Laos komme. Er sei mit 11 Jahren von zu Hause weggegangen und als Novize in einen Tempel in der Provinz Udomxai eingetreten. Dies ist in Laos nicht unüblich. Das Leben im Tempel garantiert ein Zuhause, also ein Dach über dem Kopf und nebst Essen auch ein gewisse Grundbildung. Die Wanderjahre als Novize führten Pheng nach Vientiane und zuletzt nach Luangprabang, wo unser Gespräch stattfand. Mit 16 Jahren ist er später aus dem Kloster ausgetreten und hat sich einen Job in Luangprabang gesucht.
Wir waren uns sogleich sehr sympathisch und redeten sehr lange zusammen. Gerne wollte ich ihm einen Wunsch erfüllen. Auf meine Nachfrage äusserte er, dass ihm ein Übersetzungsbuch Lao-Englisch grosse Freude machen würde. Ich erinnerte mich, dass ich in der Stadt in einem Shop so etwas gesehen hatte und brachte ihm dies am folgenden Tag. Dies war der Start einer langen, unvergesslichen Freundschaft, die mir viele schöne Jahre in Laos gebracht haben. Später mal erzählte mir Pheng, dass er damals beim Buchgeschenk gleich gewusst habe, einen guten Freund gefunden zu haben. Viele Touristen würden versprechen am anderen Tag wieder zu kommen, jedoch dieses Versprechen nicht einhalten. Ich versprach Pheng, in einem Jahr wieder zu kommen, was für mich schon zu diesem Zeitpunkt völlig klar war.
Weiter ging meine Reise mit einem Slowboot den Mekong hoch und dann über die Grenze nach Chiang Mai im Norden von Thailand. Auch dort hatte ich wieder so meine Erlebnisse und lernte gute Freunde kennen. Die Fahrt auf dem Mekong durch die schöne Gegend im Norden von Laos wollte ich unbedingt meinen Freunden zeigen und somit war der Start der Reisen, die ich danach organisierte, gegeben!
Ein Jahr später war ich wieder in Luangprabang mit einem befreundeten Ehepaar. Nach dem ich Pheng getroffen hatte, lud er mich in sein Heimatdorf, ca. 130 km nördlich von Luangprabang, ein. Leider hatte nur ich die Erlaubnis von den Eltern und dem Dorfvorsteher, sein Dorf zu besuchen. Heute weiss ich auch warum! Ich war der erste Tourist in diesem Dorf und die Leute dort konnten sich nicht vorstellen, dass ein Fremder aus einem anderen Land sie besuchen wollte. Aus einer Tagesreise wurden zwei und was ich an diesem Abend dort erlebte veränderte meine Beziehung zu Laos nachhaltig. Ich wurde an einer Basifeier in die Familie aufgenommen. Eine Basifeier ist eine laotische Tradition, welche bei besonderen Anlässen zelebriert wird und Dank und gute Wünsche als Kernanliegen hat. Ich hatte plötzlich eine laotische Familie mit Brüdern und Schwestern bekommen. Von dieser Feier gibt es keine Fotos. Dies ist nicht Zufall. Die Intensität des Erlebnisses wollte ich für mich alleine in Erinnerung behalten. In späteren Jahren durfte ich das Dorf auch mit Freunden besuchen. So kann ich das wirkliche Leben in Laos zeigen und nicht nur die «fünf Stern Hotel»-Seite, welche die meisten Touristen sehen.
Zurück in der Schweiz besuchte ich Dr. Guido Käppeli, Honorarkonsul von Laos, und erzählte ihm die unglaubliche Geschichte von Huhay Hit. Er bestätigte mir, dass dies typische laotische Freundschaft sei und ich mich geehrt fühlen könne, dies erlebt zu haben! Wir sind heute die besten Freunde und teilen unsere Begeisterung für und die Erlebnisse in Laos.
Ich durfte in den letzten Jahren viele Freunde nach Laos begleiten und alle waren von dem schönen Land begeistert. Aber vor allem die Eindrücke aus dem Dorf Huhay Hit und aus dem Leben mit der Familie von Pheng ist allen unvergesslich geblieben. Die unzähligen Projekte, die ich dank Spenden machen konnte, geben mir eine Aufgabe in Laos. Gerne helfe ich dem armen Volk. Es freut mich immer wieder, wenn ein Projekt zustande kommt. Ich hoffe, noch lange meine zweite Heimat besuchen zu können, und dass mich Freunde aus der Schweiz dabei begleiten!
Ich danke allen, die mich nach Laos und Thailand begleitet haben. Ich vermisse jede Reise mit euch! Herzlichen Dank für alles, was ihr schon für das Dorf und die Leute gemacht habt. Danke für die vielen Spenden, welche etliche Projekte ermöglicht haben. Die Leute in Laos danken euch aus ganzem Herzen. Gerne dürft ihr wieder mal nach Laos kommen!
Verweis auf die Schule in Huhay Hit in Google maps: Hier drücken
Fotogalerie, klicke auf die Bilder
Nach diversen Anfragen habe ich nun ein Spende Konto eingerichtet.
Ich garnantiere, dass alle Spenden 1:1 in meine Projekte einfliessen werden!
Bankverbindung :
Projekte Laos
Duss Robert
Konto: 30-38211-7
IBAN: CH8506670016502534608
EB Entlebucher Bank
Herzlichen Dank an alle Spender.
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